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So gesund ist Pilates

Mehr als ein Trend! Hier verraten wir Ihnen alles zum gesundheitsfördernden Sport Pilates und zeigen Ihnen, wie er bei Lymphödem, Lipödem, Venenproblemen und Gelenkschmerzen hilft.

Was ist Pilates?

Pilates ist ein ganzheitliches Bewegungstraining, das Körper und Geist in Einklang bringt. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Joseph Hubert Pilates entwickelt. Das Training fördert die Körperwahrnehmung und stärkt die Muskulatur durch gezielte Übungen, die vor allem auf die Stabilität des Rumpfes abzielen – insbesondere Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur. Der Fokus liegt auf der Kontrolle der Bewegungen, was zu einer verbesserten Flexibilität und Kraft führt. Außerdem stehen Dehnung und Atmung im Fokus.

Vorteile, Bestandteile und Prinzipien von Pilates

Durch die Kombination von dynamischen Bewegungen und statischen Haltepositionen werden Muskeln gedehnt und gekräftigt, wodurch die Flexibilität und Stabilität des Körpers erhöht werden. Besonders vorteilhaft ist die bewusste Atmung, die dazu beiträgt, Stress abzubauen und die Konzentration zu steigern. Durch regelmäßige Pilates-Übungen wird nicht nur die ganzheitliche Fitness gefördert, sondern auch die Körperwahrnehmung geschult. Dies kann helfen, alltägliche Beschwerden zu lindern und ein höheres Maß an Lebensqualität zu erreichen. Zudem unterstützt Pilates die Körperhaltung und kann Verspannungen reduzieren. Pilates eignet sich daher hervorragend für alle, die ihre Fitness steigern und gleichzeitig Beschwerden gezielt entgegenwirken möchten – auch präventiv.

Das klassische Programm beinhaltet knapp 40 Übungen, die in einer vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden. Den Dreiklang der Übungen bilden Dehnungs-, Kräftigungs- und Atemübungen. Ein zentraler Bestandteil ist das sogenannte Powerhouse – die Korsett-Muskulatur. Diese wird aktiviert, indem man Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur anspannt und so den Rumpf stabilisiert. Die Kontrolle über die Körpermitte wird während des gesamten Trainings beibehalten.

Die wichtigsten Prinzipien von Pilates-Übungen sind:

  • Konzentration
  • Zentrierung
  • Kontrolle
  • Atmung
  • Präzision
  • Fluss

Unterschiede zwischen Pilates und Yoga

Auch wenn Pilates viele Gemeinsamkeiten mit Yoga hat, gibt es auch Unterschiede. Bei Yoga wird die körperliche Stärkung immer von entspannenden und meditativen Aspekten begleitet. Pilates hat keinen spirituellen Hintergrund. Hier steht das Muskeltraining im Vordergrund. Bei den Übungen können spezielle Pilates-Geräte und anderes Zubehör wie Bälle oder Rollen zum Einsatz kommen, die das Übungsspektrum erweitern, verhärtete Muskeln massieren sowie das Gleichgewicht oder bestimmte Muskelgruppen besser trainieren können.

Frau auf einer Matte macht eine Yoga-Pose

Für wen ist Pilates geeignet?

Egal ob Sport-Neuling oder fortgeschrittenes Niveau, ob jung oder alt, die Übungen sind individuell anpassbar und somit für alle geeignet. Viele Übungen sind auch für Menschen im Rollstuhl durchführbar. Besondere Vorteile bietet Pilates für Personen mit chronischen Beschwerden oder muskulären Dysbalancen, da die sanften Bewegungen helfen, die Muskulatur zu stärken, die Flexibilität zu erhöhen und Lymph- sowie Blutkreislauf zu aktivieren. Darüber hinaus profitieren Schwangere insbesondere von der gezielten Stärkung des Beckenbodens – auch nach der Geburt im Rahmen der Rückbildung. Nach Verletzungen kann Pilates zur Wiederherstellung der Beweglichkeit beitragen und die Rehabilitation unterstützen. Menschen mit sitzenden Berufen finden ebenfalls Erleichterung, da das Training Verspannungen lösen und die Körperhaltung verbessern kann. Vor allem am Anfang ist es empfehlenswert, unter fachlicher Anleitung zu trainieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Überlastungen zu vermeiden.


Pilates zur Linderung von Gelenkschmerzen

Als sanfte, aber gezielte Trainingsform fördert Pilates nicht nur die Flexibilität und Kraft, sondern unterstützt durch die Aktivierung der tiefen Muskulatur auch die Stabilität der Gelenke. Die kontrollierten Bewegungsabläufe, das Training mit dem eigenen Körpergewicht und die Fokussierung auf die Körperhaltung helfen dabei, Fehlstellungen zu korrigieren und die Belastung auf die Gelenke zu reduzieren. Darüber hinaus lehrt Pilates, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen und auf die Signale zu hören. Das ist besonders wichtig für Menschen, die an chronischen Gelenkschmerzen leiden. Dies gilt vor allem für Knie, Schulter, Ellenbogen, Sprunggelenk, Handgelenk und die Wirbelsäule. Durch regelmäßiges Training können Betroffene nicht nur ihre Schmerzen und Verspannungen verringern, sondern auch ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.


Pilates bei Lymphödem

Pilates kann gezielt dazu eingesetzt werden, die Symptome eines Lymphödems zu lindern. Durch sanfte, kontrollierte Bewegungen wird die Mobilität gefördert und der Lymphfluss aktiviert. Dies kann Schwellungen reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Der Fokus auf die Atmung beim Pilates ist hier besonders wirkungsvoll, da sie durch die Bewegung des Zwerchfells den Lymphabfluss zusätzlich anregt. Die Unterstützung der mentalen Balance durch regelmäßige Pilates-Einheiten kann bei der Bewältigung von chronischen Beschwerden hilfreich sein. Die Vielzahl an Übungen macht Pilates auch bei eventuellen Mobilitätseinschränkungen durch ein Lymphödem möglich.

Drei Frauen auf einem Steg tragen Kompressionsstrümpfe

Lymphologie

Die Lymphologie befasst sich mit den Erkrankungen des Lymphsystems und der Lymphgefäße, sowie deren Behandlung.


Pilates mit Lipödem

Pilates kann eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit Lipödem darstellen. Die Stärkung der Muskulatur, die sanfte Dehnung und die bessere Durchblutung – viele Betroffene empfinden durch das Training eine Linderung von Schmerzen und Druckgefühlen in den Beinen und Armen, was die Lebensqualität erheblich erhöht. Die Beine sind beim Lipödem oft von Fehlbelastungen betroffen. Pilates stärkt die Gelenke und lindert so eventuelle Beschwerden. Die psychische Belastung durch das Lipödem ist bei vielen Patientinnen groß. Die Übungen helfen, die Körperwahrnehmung zu verbessern und das Selbstbewusstsein zu stärken. Die Kombination aus Bewegung und Atmung fördert die Achtsamkeit, wodurch Stress und Anspannung abgebaut werden können. Somit eröffnet Pilates eine vielversprechende Methode, um aktiv und positiv mit den Herausforderungen des Lipödems umzugehen und den eigenen Körper besser zu akzeptieren.

Eine Frauen auf einem Steg. Sie trägt Kompressionsstrümpfe

Lipödem

Das Lipödem ist eine schmerzhafte Anlagerung von Fettzellen an Körperregionen wie Beinen, Po, Hüften oder Armen. 


Pilates bei Venenerkrankungen

Die bessere Durchblutung und gestärkte Muskulatur sind besonders bei Venenerkrankungen von Vorteil. Die kontrollierten Bewegungen helfen, den venösen Rückfluss zu verbessern. Zudem kann Pilates das allgemeine Wohlbefinden steigern und Stress abbauen. Regelmäßiges Pilates-Training kann somit einen wertvollen Beitrag zur Prävention und Linderung von Venenerkrankungen und Beschwerden leisten. 

Freunde sitzen auf einer Treppe und tragen Kompressionsversorgungen

Wissen: Venenleiden

Sie wollen mit Expertenwissen glänzen? Wir verraten Ihnen alles Wichtige zu Venenleiden.

Tipp: Falls Sie eine Kompressionsversorgung  besitzen, sollten Sie diese auch während des Pilates-Trainings tragen.

Wand-Pilates

Wand-Pilates bietet eine innovative Möglichkeit, die Vorteile von Pilates mit einer speziellen Unterstützung und Widerstand durch die Wand zu kombinieren. Diese Technik ermöglicht es Ihnen, Ihre Körperhaltung und Stabilität zu verbessern. Die Wand ermöglicht neue abwechslungsreiche Variationen und Herausforderungen in Ihrem Training.  

Beispiel-Übungen: der Wand-Sitz, das Beinheben an der Wand und die Schulterbrücke an der Wand.

Frau liegt auf einer Sportmatte und hat die Füße an der Wand aufgestellt, weil sie Wandpilates macht