4. Münsteraner Gefäß-Symposium
Unter dem Leitmotiv „Xperience meets Enthusiasm – Begeisterung trifft Erfahrung“ brachte das Symposium angehende Medizinerinnen und Mediziner sowie Fachkräfte aus dem therapeutischen Bereich mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Phlebologie zu bieten. Dabei bot die Veranstaltung ein abwechslungsreiches Programm mit praxisnahen Demonstrationen.
I. Visuelles und Eindrückliches aus der Phlebologie
Einleitend gab PD Dr. med. Helger Stege eine Übersicht über aktuelle Therapieverfahren zu unterschiedlichen phlebologischen Erkrankungen. Jene würden stetig weiterentwickelt werden und teilweise etablierte Verfahren durch neuere Therapieformen ersetzen. Dr. rer. nat. Dr. med. René Hägerling stellte die mikroskopische Bildgebung vor, welche die Lymph- und Blutgefäße in einem 3D-Modell präsentiert. Diese Art der Darstellung ermögliche eine integrative Diagnostik, mit welcher komplexe Ebenen der Erkrankung visuell dargestellt werden könnten. Wie KI (künstliche Intelligenz) in dem Bereich der Phlebologie eingesetzt werden kann, erklärte Prof. Dr. rer. pol. Jan Appel. Laut dem Wirtschaftsinformatiker seien KI-Tools Instrumente, welche vielfältig einsetzbar seien, insbesondere im administrativen Bereich.
II. Diagnostisch-therapeutische Bandbreite der Phlebologie
Welche Differentialdiagnosen bei einem Ulcus cruris gestellt werden können, präsentierte Dr. med. Viola Pflüger. Um eine korrekte Diagnose zu stellen und den Patientinnen und Patienten helfen zu können, sei eine gründliche Untersuchung und Anamnese die essentielle Basis, bei welcher auch an die seltenen Fälle gedacht werden müsse. Dr. med. habil. Dr. med. univ. Pavlos Tsantilas ging auf die Therapie des Ulcus cruris mixtum ein und erklärte, dass dieses anspruchsvolle Krankheitsbild interdisziplinär zu behandeln sei. Einen innovativen Therapieansatz stellte Assistenzärztin Sarah Becker vor: Kaltplasma als antimikrobiell und antiinflammatorisch wirksames Mittel zur Wundheilung. Bei einer Live-Demonstration erklärte Dr. med. Erika Mendoza die Grundlagen der Ultraschalldiagnostik bei phlebologischen Erkrankungen. Die Duplex-Sonographie sei inzwischen Goldstandard und helfe die vorliegende Pathologie zu ergründen.
III. Phlebologie – aktuelle Entwicklungen unseres Fachs
Dr. med. Carolin Mitschang entkräftete in ihrem Vortrag die Vorurteile, dass Erysipele, pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) oder Herzinsuffizienz eine Kontraindikation zur Kompressionstherapie darstellten. Es sei jedoch wichtig, interdisziplinär zusammenzuarbeiten, um die Patentinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen. Dr. med. Antonia Kössinger forderte das Publikum mit realen medizinischen Gutachten zur aktiven Diskussion auf. Und auch Prof. Dr. med. Birgit Kahle regte zu einer lebhaften Diskussion an, indem sie Patientinnen- und Patientenbeispiele präsentierte, bei denen es galt, zwischen Mini-Phlebektomie und Sklerotherapie als geeigneten Eingriff zu entscheiden. Ihr Fazit: Eine Kombination beider Methoden führe oft zum besten Ergebnis.
IV. Facettenreiches Lipödem: Ein interdisziplinärer Ansatz
Der letzte Themenblock des 4. Münsteraner Gefäßsymposiums fokussierte sich auf die Krankheit des Lipödems. So riet Diätassistentin Theresia Buchberger den Betroffenen zu einer antientzündlichen Ernährung, um Schmerzen zu reduzieren.
Dr. med. Carsten Schriek stellte die Bioimpedanzmessung beim Lipödem vor, welche zur Ermittlung des Körperfettanteiles verwendet wird. Mithilfe dieser Messmethode könne nachvollzogen werden, wie hoch das viszerale Fettgewebe im Vergleich zum Gesamtfettgewebe der Patientinnen sei. Abschließend referierte Prof. Dr. med. Manuel E. Cornely zur Diagnose und Therapie des Lipohyperplasia dolorosa, kurz LiDo (Lipödem). Der Dermatologe plädierte dafür, die Therapien bei der Behandlung von LiDo einzusetzen, welche die Schmerzen der Betroffenen reduzieren und somit die Lebensqualität der Patientinnen verbessern würden.
Das 4. Münsteraner Gefäß-Symposium bot zahlreiche Gelegenheiten zum fachlichen Austausch und Networking. Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen. Zum Abschluss lud Prof. Görge herzlich zum 5. Münsteraner Gefäß-Symposium am Samstag, 07.03.2026 ein.
Julius Zorn GmbH
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